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Die Hauptburg als Sitz von einem Gerichtsgefaengnis
Die normannisch-staufische Hauptburg, die schon seit dem Mittelalter meistens als Kaserne fuer das in der Festung untergebrachte Militaer diente, nahm ab der ersten Haelfte des 19. Jahrhunderts Haeftlinge auf, als die bourbonische Herrschaft beschloss ein Zuchthaus darin einzurichten, das fuer die zu Zwangsarbeit Verurteilten bestimmt werden sollte. Das vom Marinemilitaer abhaengige “Zuchthaus der Hauptburg” wurde spaeter gegen 1880 zum Gerichtsgefaengnis bestimmt und blieb bis zum Monat Mai 1960 in Betrieb.
Die aeltere Generation erinnert sich noch gut an die Anordnung der Raeumlichkeiten. Neben der Kappelle, dort wo sich heute der Aufzugsraum befindet, waren die Waechter untergebracht und bis vor kurzem konnte man dort die Reste der hoelzernen Gewehrstuetze sehen, an der die Gewehre der Waechter hingen. Dagegen ist das Guckloch mit hoelzernem Schiebetuerchen erhalten geblieben, das auch fuer die Durchgabe der Dokumente gebraucht wurde. Ausserhalb der Kappelle befand sich rechts das Buero des Gefaengnisdirektors, das man noch klar auf einem Photo der zwanziger Jahre erkennen kann; es zeigt das gesamte Gefaengnispersonal, das damals unter der Leitung des Direktors Umberto Spanò arbeitete.
Die Zellen der Gefangenen befanden sich laengs der Mauern der Hauptburg, die mit Tuermen teils an den Ecken und teils in der Mitte versehen waren; im Turm an der Nordseite stand ein Wasserbehaelter,im Turm an der Suedseite befand sich eine weitere Zelle fuer die Gefangenen, im Turm an der Suedostseite eine Leichenhalle (An der Aussenseite des Turmes erkennt man noch heute die suggestive Inschrift aus kleinen Lavasteinen, die vermutlich an das Blutbad an 1750 Einwohnern von Milazzo erinnert).
Der hoechste und maechtigste Turm, der normannische gezinnte Torturm, beherbergte in seinem Innern die grausamen Strafzellen, waehrend sich die Krankenstube im grossen Raum befand, von wo aus die breite zentrale Hoftreppe erreichbar war. Im Hof durften die Gefangenen eine Stunde im Freien verbringen, dort war auch ein zentraler Brunnen mit einer darunter angebrachten Zisterne.
Der hoechste und maechtigste Turm, der normannische gezinnte Torturm, beherbergte in seinem Innern die grausamen Strafzellen, waehrend sich die Krankenstube im grossen Raum befand, von wo aus die breite zentrale Hoftreppe erreichbar war. Im Hof durften die Gefangenen eine Stunde im Freien verbringen, dort war auch ein zentraler Brunnen mit einer darunter angebrachten Zisterne.
Der bedeutendste Raum der Hauptburg, der breite Saal mit Kamin, in der Vergangenheit Sitz der Militaerbehoerde von Milazzo, beherbergte das Gefaengnisarchiv und war in der Hoehe durch einen rustikalen hoelzernen Haengeboden geteilt.
Eine Reihe niedriger, heute niedergerissener Bauten nahm einen Teil des Hofes ein und verunstaltete das monumentale Anwesen, daraus folgten in den 20er Jahren Klagen, die von der Denkmalpflege-Behoerde erhoben wurden, auch weil staendig nicht genehmigte Instandhaltungen vorgenommen wurden.
Hof der Hauptburg, etwa im Jahre 1920 - Aufsichtspersonal vom Gerichtsgefaengnis (dahinter die neben der Kappelle gelegenen Amtsraeume des Gefaengnisdirektors)
Auf den Photos: der geraeumige Saal mit kamin als er das Gefaengnisarchiv beherbergte sowie die Urkunden, die die Klagen der Denkmalpflegebehoerde belegen (1922/1923)
Zwei wegen Diebstahls verhaftete Bauern aus der Provinz Messina, die beide im Sommer 1899 nach 6 Monaten Haftstrafe im Gefaegnis der Hauptburg entlassen wurden. Die hier ausgestellten Urkunden belegen die Haftstrafe, zu der sie verurteilt worden sind, weil sie einen Esel und etwa 90 Liter Citrusderivate (konzentrierten Zitronensaft) gestohlen hatten.
Auf den Photos: die Hauptburg im Jahre 1965, 5 Jahre nach der Gefaengnisschliessung (Archiv Ing. Domenico Ryolo)
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